Wie sehen die Zukunftsperspektiven der Telearbeit aus?

Future of Work

Die Entwicklung der Telearbeit in europäischen Unternehmen wurde durch die Corona-Pandemie beschleunigt. Während der Gesundheitskrise konnten die Unternehmen durch Telearbeit ihre Geschäftstätigkeit aufrechterhalten und gleichzeitig die Sicherheit ihrer Mitarbeiter gewährleisten. Darüber hinaus war diese Begrenzung der Anwesenheitszeit im Betrieb sowohl auf Arbeitgeberseite als auch auf Arbeitnehmerseite ein Experiment. Die Vorteile der Telearbeit auf beiden Seiten führten dazu, dass sie sich dauerhaft etablieren konnte. In Zukunft wird die Praxis der Fernarbeit durch neue Vorschriften geregelt werden, die Arbeitsbeziehungen werden sich verändern und die Arbeitsstätten werden einen Wandel erfahren. Wir möchten Ihnen im Einzelnen erläutern, wie sich diese neuen Perspektiven im Laufe der Zeit entwickeln werden.

Ist Telearbeit die Zukunft?

Telearbeit bietet Antworten auf die großen Herausforderungen für Unternehmen im Zusammenhang mit ihrer sozialen Verantwortung:

  • Fernarbeit fördert die Inklusion von Personen mit eingeschränkter Mobilität;
  • Durch die Verringerung der Fahrten lassen sich die Treibhausgasemissionen senken;
  • Auch der Straßenverkehr wird durch diese Maßnahme entspannter;
  • Telearbeit hat einen großen Einfluss auf die Energieerzeugung, wodurch sich der Energiebedarf in Europa verringert;
  • Diese neue Arbeitsorganisation ist eine Antwort auf das Streben der Beschäftigten nach mehr Wohlbefinden am Arbeitsplatz.

Die Vorteile für das Wohlbefinden und die Gesundheit der Mitarbeiter hängen von den Bedingungen ab, unter denen die Telearbeit stattfindet. Um unter günstigen Bedingungen stattfinden zu können, ist für die Telearbeit beispielsweise ein ergonomisch gestalteter Telearbeitsplatz erforderlich.

Diese neue Arbeitsweise kann aber auch einige Mitarbeiter ausschließen, insbesondere solche, die den Umgang mit Computern schlecht beherrschen oder deren Wohnung für die Telearbeit ungeeignet ist. Natürlich gibt es Berufe, die nicht aus der Ferne ausgeübt werden können, wie zum Beispiel handwerkliche Tätigkeiten. In den kommenden Jahren werden sich diese „Ausgegrenzten“ wahrscheinlich Gehör verschaffen müssen, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen.

Wie sieht die Zukunft der Telearbeit in regulatorischer Hinsicht aus?

In der Gesetzgebung war der Anstieg der Telearbeit während der Gesundheitskrise genauso wenig vorhergesehen wie auf der Seite der Arbeitgeber und der Gewerkschaften. Wie sieht jetzt, mit etwas Abstand, die Zukunft der Telearbeit in gesetzlicher Hinsicht aus? In vielen Ländern wird gerade ein Rechtsrahmen für die Praktiken der Telearbeit erstellt. In Frankreich entstand beispielsweise 2020 im öffentlichen Sektor eine spezielle neuartige Vereinbarung.

Auf internationaler Ebene hatte das Europäische Parlament die Europäische Kommission aufgefordert, Gesetze zu diesem Thema zu erlassen. Das Parlament äußert sich besonders besorgt über das Phänomen der Hyperverbundenheit bei den Arbeitnehmern. Es fordert daher ein Recht auf Nichterreichbarkeit für Telearbeiter, d.h. ein Recht darauf, sich außerhalb der Arbeitszeit nicht mit beruflichen Kommunikationsgeräten verbinden zu müssen. Dies fällt unter das Recht, Beruf und Privatleben zu trennen.

Auch die Internationale Arbeitsorganisation befasst sich mit der Frage der Bedingungen für Telearbeit weltweit. Sie hat Lehren aus der Telearbeit gezogen, so wie sie während der Corona-Pandemie eingeführt wurde. Die Organisation hat Empfehlungen abgegeben und sich die Frage gestellt, wie die Zukunft der Telearbeit aussehen könnte. Sie fordert die Arbeitgeber auf, für das Wohlbefinden der Beschäftigten zu sorgen. Es wurde festgestellt, dass die Mitarbeiter insbesondere dazu neigen, über ihre Arbeitszeit hinaus zu arbeiten, wenn sie im Telearbeitsverhältnis stehen.

Auf dem Weg zu einer Verbesserung der menschlichen Beziehungen bei der Telearbeit

Telearbeit bietet den Beschäftigten eine neue Lebensqualität, da sich ihre Pendelzeit verkürzt und sie an Autonomie gewinnen. Diese Verbesserung der Lebensqualität hat viele veranlasst, die Erfahrung mit der Telearbeit nach der Pandemie fortzusetzen.

Es wurden jedoch auch negative Folgen beobachtet, die zum Teil mit dem Fehlen sozialer Kontakte zusammenhängen. Zu diesen Nachteilen gehört das Risiko der sozialen Isolation gegenüber Kollegen, aber auch im Privatleben allgemein. Für viele Beschäftigte sind die Beziehungen am Arbeitsplatz ein wichtiger Teil ihrer sozialen Bindungen.

Ein weiteres Risiko ist der Verlust von Motivation und generell ein Verlust des Teamgeistes. Die Beziehungen zu den Vorgesetzten laufen schließlich größtenteils über digitale Tools ab, was dazu führen kann, dass Mitarbeiter Aufstiegschancen verpassen. Angesichts dieser Situation fragt sich manch einer, wie die Zukunft der Telearbeit aussieht, welche zur Isolation führen kann.

Die Unternehmen müssen Maßnahmen ergreifen, welche dabei helfen, zwischen Privat- und Berufsleben zu trennen. In Bezug auf die Frage des Kontaktverlusts könnte eine der Lösungen darin bestehen, an mehreren Tagen in der Woche an den Arbeitsplatz zurückzukehren. Neue Managementmethoden, die den Menschen wieder in den Mittelpunkt stellen, wie z.B. das Lean Management, entwickeln sich. Lean Management steigert die Effizienz von Prozessen, indem es die kollektive Intelligenz nutzt. Generell sollte das Management entschieden die Entwicklung des Teamzusammenhalts unterstützen. Auch bei der Arbeit aus der Ferne müssen Rituale eingeführt werden, um sicherzustellen, dass der Austausch zwischen den Mitarbeitern aufrechterhalten wird. Mit dem fehlenden Zusammenhalt verknüpft ist das Risiko eines Rückgangs der persönlichen Motivation, aber auch des Verlusts von Talenten, die kein Zugehörigkeitsgefühl entwickelt haben.

Aus der Telearbeit entstehen neue Orte

Das Aufkommen dieser neuen Arbeitsmethoden bedeutet auch, dass das Konzept der Telearbeit langfristig neu definiert werden muss, angefangen bei dem Ort, an dem sie stattfindet. Es ist nicht so sehr die Tatsache, dass man zu Hause bleibt, die Telearbeiter schätzen, sondern vielmehr das Gefühl der Freiheit, das sich daraus ergibt. Das eigene Zuhause ist nicht immer ein idealer Ort für Telearbeiter, selbst wenn man dort nur ein paar Tage in der Woche arbeitet. Wie sieht also die Zukunft der Telearbeit außerhalb der eigenen vier Wände aus?

Coworking Spaces sind Arbeitsräume, die man buchen kann. Ihre Zahl steigt seit der Coronakrise stetig an. Sie erfüllen das Bedürfnis der Beschäftigten nach persönlichem Kontakt. Sie bieten ihnen die Möglichkeit, Menschen mit unterschiedlichen Profilen zu treffen: Arbeitnehmer, Selbstständige, Studenten. Diese Zusammentreffen fördern den Ausbau des beruflichen Netzwerks sowie Offenheit und Kreativität. Viele Unternehmen übernehmen die Kosten für Mitarbeiter, welche von einem Coworking-Standort aus arbeiten. Andere Arbeitgeber haben dritte Arbeitsorte eingerichtet, welche weniger formell sind als das Firmengelände. Schließlich erledigen immer mehr Mitarbeiter ihren Job komplett aus der Ferne, von einer Stadt aus, die weit von ihrem Unternehmen entfernt ist, oder sogar aus dem Ausland.

Für die vielen Beschäftigten, welche weiterhin teilweise oder ganz von zu Hause aus arbeiten, besteht die Herausforderung für die Unternehmen darin, Lösungen für die Gestaltung ihres Arbeitsplatzes anzubieten. Arbeitgeber müssen die geeignete Ausstattung zur Verfügung stellen, damit die Arbeit zu Hause unter Bedingungen stattfindet, welche die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter garantieren. Bei Manutan gibt es bereits ein ergonomisches Büromöbelprogramm in kleineren Abmessungen, welches speziell für die Einrichtung eines Home Office geeignet ist.

Wenn Sie mehr über die Zukunft der Telearbeit und die Methoden, welche ihre Einführung begünstigen, erfahren möchten, laden Sie unser Whitepaper „Der Leitfaden für Telearbeit“ herunter.

Folgen Sie Manutan auf