Jedes Arbeitsumfeld birgt Risiken, und es obliegt der Verantwortung des Unternehmens, alles zu tun, um diesen Risiken vorzubeugen. Indem Sie zur Sicherheit der Arbeitsumgebung beitragen, sorgen Sie für das Wohlbefinden und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen Ihrer Mitarbeiter. Arbeitnehmer sind je nach Tätigkeit und Arbeitsplatz unterschiedlichen Risiken ausgesetzt. Erfahren Sie, wie Sie die unterschiedlichen Risiken erkennen, denen Ihre Mitarbeiter ausgesetzt sein können, und führen Sie wirksame Präventionsmaßnahmen ein, indem Sie die in diesem Artikel vorgestellten Tipps befolgen. Entdecken Sie die Schlüssel zu einer Strategie für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz, welche auf einer wirksamen Sensibilisierung aller Mitarbeiter basiert.
Für welche Risiken sollten die Mitarbeiter der Logistik-Teams sensibilisiert werden?
Unabhängig von der Branche müssen Unternehmen einen Denkprozess in Gang setzen und herausfinden, wie sie das Bewusstsein der Beschäftigten für die Sicherheit am Arbeitsplatz schärfen können. Dabei müssen sie mehrere Faktoren berücksichtigen (Art der Tätigkeit, Art der betroffenen Räumlichkeiten usw.). Denn die damit verbundenen Risiken sind je nach Branche unterschiedlich.
So sind Beschäftigte im Lager Unfällen und Berufskrankheiten ausgesetzt, insbesondere MSE, auch Muskel-Skelett-Erkrankungen genannt. In Europa leiden 3 von 5 Arbeitnehmern an dieser Art von Krankheit, die Verletzungen, Gelenkbeschwerden und andere Schmerzen im Zusammenhang mit der Ausübung der Tätigkeit umfasst.
Muskel-Skelett-Erkrankungen können zu chronischen Schmerzen bis hin zu Invalidität führen. MSE beeinträchtigen nicht nur die Gesundheit der Beschäftigten über einen Zeitraum, der die Dauer ihres Beschäftigungsverhältnisses überschreiten kann, sondern stellen aufgrund der damit verbundenen Arbeitsausfälle auch eine Bedrohung für die Betriebsorganisation dar. Wie kann man also Muskel-Skelett-Erkrankungen im Lager vorbeugen, um die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter zu gewährleisten?
Die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz hat einige Risikofaktoren für MSE ermittelt, welche physischer oder biomechanischer Art, aber auch organisatorischer und psychosozialer Art sein können:
- Handhabung von schweren Lasten;
- Wiederholte Bewegungen;
- Ungünstige und statische Haltungen;
- Beeinträchtigungen wie Kälte, Hitze, mangelhafte Beleuchtung oder Erschütterungen;
- Schnell getaktete Arbeitsabläufe über lange Zeiträume hinweg;
- Keine Pausen;
- Geringe Autonomie bei der Arbeit;
- Mobbing.
Beschäftigte in der Logistik sind Unfallrisiken ausgesetzt, welche mit der Verwendung von Hebezeugen oder dem Umgang mit gefährlichen Produkten in Zusammenhang stehen. Um sich zu schützen, sollte Ihnen eine spezielle Ausrüstung zur Verfügung stehen.
So können in Lagerhäusern Sicherheitsschränke aufgestellt werden, um schadstoffhaltige Produkte zu lagern und sicherzustellen, dass keine gefährlichen, entflammbaren oder gar ätzenden Substanzen die Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten gefährden.
Ebenso können Kennzeichnungen angebracht werden, um das Risiko von Unfällen am Arbeitsplatz zu verringern. Intuitiv verständliche Sicherheitsschilder und -piktogramme erleichtern insbesondere den Verkehr innerhalb von Lagerhäusern. Im Freien aufgestellt, stehen diese Sicherheitskennzeichnungen für ein Verbot, warnen vor einer Gefahr oder markieren eine Rettungszone.
Am Arbeitsplatz müssen die Beschäftigten die Gesundheitsschutzvorschriften einhalten, insbesondere im Zusammenhang mit der Bekämpfung von COVID-19 (z.B. Tragen einer Maske und von Handschuhen). Neben Erste-Hilfe-Material, das immer vor Ort sein muss, ist es auch wichtig, dass die Mitarbeiter über PSA (persönliche Schutzausrüstung) verfügen, um gegen alle Risiken, die mit der Arbeit in einem Lager verbunden sind, geschützt zu sein (gefährliche Produkte, Lärm, scharfe Gegenstände, Muskelermüdung usw.).
Daher ist es von entscheidender Bedeutung, die Beschäftigten durch Präventionsmaßnahmen für die Risiken zu sensibilisieren und sicherheitsbewusstes Verhalten zu fördern.
Wie können die Gesundheitsrisiken für Telemitarbeiter verringert werden?
Im Zuge der Gesundheitskrise im Zusammenhang mit COVID-19 hat sich die Telearbeit allgemein durchgesetzt. Diese neue Arbeitsform hat Vorteile für die Beschäftigten, weil sich ihre Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte verringern und sie an Eigenständigkeit gewinnen.
Doch das Arbeiten von Zuhause aus ist nicht ohne Risiko. Die Prävention von Risiken am Arbeitsplatz bei Telemitarbeitern zielt darauf ab, den Bewegungsmangel und das Gefühl der Isolation zu begrenzen und gleichzeitig eine „Hyperverbundenheit“ zu vermeiden.
So kann Bewegungsmangel die Ursache von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Fettleibigkeit und psychischen Erkrankungen sein. Im Rahmen des Gesundheits- und Sicherheitsmanagements am Arbeitsplatz ist es daher notwendig, die Mitarbeiter an Pausen und körperliche Bewegung zu erinnern.
Darüber hinaus kann das Unternehmen seinen Telemitarbeitern die passende Ausstattung zur Verfügung stellen, z.B. ergonomische Möbel (Bürostuhl, Sitz-/Steh-Schreibtisch usw.). Ebenso wird die Kommunikation in den Teams durch ein Telefon-Headset komfortabler. Schließlich kann durch eine Akustik-Trennwand ein Teil der störenden Geräusche ausgeblendet werden, um den Mitarbeitern bessere Bedingungen für Telearbeit zu bieten.
Das Gefühl der Isolation ist ein weiteres Risiko der Telearbeit, sei es in Bezug auf das eigene Arbeitsumfeld oder ein allgemeines Gefühl der sozialen Isolation. Die Maßnahmen zur Bekämpfung dieses Problems müssen sich auf Managementmethoden stützen. Es ist die Aufgabe der Führungskräfte, kollaborative Rituale und Tools einzuführen, welche dem Zusammenhalt des Teams dienen. Falls erforderlich, sollten sie auch eine Schulung erhalten, um diese Tools zu erlernen.
Hyperverbundenheit kann immer dann auftreten, wenn ein Telemitarbeiter keine klare Grenze zwischen Arbeit und Freizeit zieht. Dieses Ungleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben kann sich auf das Sozialleben und die psychische Gesundheit auswirken. Eine Lösung kann darin bestehen, die Mitarbeiter anzuhalten, von einem Coworking Space aus zu arbeiten, oder digitale Tools für die persönliche Terminplanung anzubieten.
Telearbeit birgt auch Risiken für das Unternehmen, da seine Daten für Cyberangriffe anfällig werden können. Um sich gegen diese Art von Risiko zu schützen, sollten die Beschäftigten dazu angehalten werden, die Richtlinien zur IT-Sicherheit einzuhalten.
So können Sie ein sicherheitsbewusstes Verhalten der Mitarbeiter fördern
…und das Bewusstsein für die Sicherheit am Arbeitsplatz. Die Prävention berufsbedingter Gefahren erfordert das Engagement jedes Einzelnen im Unternehmen. Um dies zu erreichen, gilt es bei den Mitarbeitern eine Gesundheits- und Sicherheitskultur zu entwickeln, damit gute Praktiken gefördert werden.
Eine erste Möglichkeit, sicherheitsbewusstes Verhalten zu fördern, besteht darin, sowohl im Lager als auch in den Büros die geeignete Ausstattung bereitzustellen. Ergonomisches Mobiliar und eine entsprechende Ausstattung fördern die richtige Körperhaltung und schützen so die Mitarbeiter vor der Entstehung von Muskel-Skelett-Erkrankungen. Ein gut gestalteter Arbeitsplatz und sorgfältig durchdachte Aufbewahrungsmöglichkeiten verringern die Anzahl der Bewegungen für die Erledigung einer Aufgabe. Eine clevere Einrichtung der Werkstatt verringert auch das Risiko von Arbeitsunfällen.
Durch die kontinuierliche Verbesserung der Arbeitsmethoden können die Arbeitsbedingungen und die Produktivität optimiert werden. Im Rahmen des Gesundheits- und Arbeitsschutzmanagements können mithilfe dieser Strategie schnell Korrekturen erfolgen, wenn ein vermeidbares Risiko festgestellt wurde.
Sie können Ihre Mitarbeiter motivieren, indem Sie sie mit Blick auf die Gesundheit und Sicherheit in die Verantwortung nehmen. Ermutigen Sie die Beschäftigten, Risiken anzusprechen und kommunizieren Sie positiv darüber. Durch die Erstellung von regelmäßigen Bilanzen der identifizierten Risiken und Beinaheunfälle tragen Sie auch dazu bei, das Bewusstsein für das Thema zu schärfen.
Welche Mittel werden für die Information und Sensibilisierung am Arbeitsplatz eingesetzt?
Die gesetzlichen Verpflichtungen der Unternehmen zur Gewährleistung der Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten im Arbeitsleben sind durch das europäische Recht geregelt. Die EU-Richtlinie zur Bewertung berufsbedingter Risiken legt allgemeine Grundsätze für die Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz sowie Verpflichtungen zur Bewältigung der Risiken fest. Jeder Mitgliedsstaat hat diese Rahmenrichtlinie in sein eigenes Gesetz umgesetzt. Die wichtigsten Grundsätze der Richtlinie, wie z.B. die Präventionsplanung, müssen von allen beachtet werden.
Um Maßnahmen für die Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz einzuführen, müssen zunächst die Risiken bewertet und eine detaillierte Diagnose erstellt werden. Anschließend wird eine Strategie festgelegt und in Form von geplanten Maßnahmen umgesetzt. Es ist ratsam, Arbeitsschutzbeauftragte zu ernennen, welche das Projekt zum Erfolg führen und mit den Teams kommunizieren.
Ausgehend von der Risikobewertung muss eine Informations- und Präventionsbroschüre erstellt werden, welche den Mitarbeitern zur Verfügung gestellt wird. Aushänge zu bestimmten Risiken können in der Nähe jedes Risikostandortes platziert werden. Risikoprävention geschieht durch Schulungen unmittelbar nach dem Eintritt der Beschäftigten ins Unternehmen. Sehen Sie regelmäßige Auffrischungsschulungen vor, um ihr Wissen über die richtigen Präventionsmaßnahmen auf den neuesten Stand zu bringen.
Außerdem können Workshops mit Arbeitnehmern, Führungskräften und Unternehmensleitern veranstaltet werden, um gemeinsam ein Dokument wie z.B. eine Sicherheitscharta zu erstellen. Solche Veranstaltungen können von der Personalabteilung oder von einem externen Dienstleister durchgeführt werden. Indem Sie alle Akteure des Unternehmens in die Entwicklung Ihrer Gesundheits- und Sicherheitspolitik sowie in die Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität am Arbeitsplatz einbeziehen, tragen Sie dazu bei, deren Interesse an dem Thema zu erhöhen und den Zusammenhalt im Unternehmen zu verbessern.
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